Slackline – Wunderkinder Nakamura brothers aus Japan bezwingen in der TV-show Klein gegen Groß Slacklineprofi Simon Meirandrez aus Rosenheim

Klein gegen Groß, interview mit Kai Pflaume

Vor sieben Jahren war Simon Meirandres aus Rosenheim noch der „Kleine“ bei „ Klein gegen Groß “ und zeigte damals Skifahrer Felix Neureuther, wo der Hammer hängt. Seitdem hat sich aber viel geändert. Mittlerweile verdient Simon sein Geld mit Slackline -Shows und mischt auch schon ordentlich bei internationalen Slackline-Contests mit.

Rikuto und Takushi Nakamura hingegen sind erst 9 und 11 Jahre alt, haben noch kaum internationale Erfahrung, aber schon jetzt einen großen Bekanntheitsgrad weltweit aufgrund ihres unglaublichen Talents. Und genau dieses haben sie nun in Kai Pflaumes Showduell eindrucksvoll unter Beweis gestellt und den professionellen Slackliner aus Rosenheim im “ Klein gegen Groß “ Duell im Klötzestapeln auf einer Slackline besiegt.

Um mehr zu erfahren, haben wir die Teilnehmer zum Interview geladen.

SIMON MEIRANDRES
PROFI SLACKLINER

GIBBON: „Simon, megastarker Auftritt von Dir bei „ Klein gegen Groß “! Glückwunsch! Du und Kai Pflaume seid ja eigentlich schon fast „Best Buddys“, oder?“

Simon: (lacht) „Ja klar, seit sieben Jahren beste Homies“

GIBBON: „Du bist ja schon ein alter Hase auf der Slackline. Wann hast du damit angefangen und wie alt warst du?“

Simon: „Mit dem Slacklinen habe ich im Alter von 13 Jahren angefangen. Den Sport an sich kannte ich schon recht lange, z.B. aus der Kletterhalle, aber ich habe mich nie richtig dafür begeistern können – Bis ich mal durch Zufall jemanden im Park gesehen habe, der einen Backflip auf der Line machte. Ab dem Punkt hat sich meine Vorstellung von dem Sport um 180 Grad gewendet, da ich nicht dachte, dass man auf einer Slackline mehr machen kann als nur drüberzulaufen. Ab da war für mich ganz klar: Das will ich auch versuchen!“

„Nach vier Stunden konnte ich schon laufen!“

 

GIBBON: „War es schwer das zu lernen? Hast du Tipps für Beginner?“

Simon: „Als ich Slacklinen das erste Mal versucht habe, hatte ich bereits im Hinterkopf, dass ich es so lange versuchen will, bis ich zumindest stabil genug stehen kann, um einen Backflip von der Line zu machen. Bei der Sendung “ Klein gegen Groß “ mit Kai Pflaume kann man schnell den Eindruck gewinnen, dass Slacklining allgemein sehr anspruchsvoll ist. Mit ein wenig Fokus und Lust auf Herausforderung ist es einfacher als man denkt. Mit der Einstellung habe ich es dann tatsächlich geschafft, eine 10-Meter-Slackline nach 4 Stunden üben, einmal hin- und zurückzulaufen. Ich würde sogar sagen, dass mitlerweile mit der App das Laufen auf einer Slackline unter der richtigen Anleitung noch schneller zu erlernen ist. Auch für diejenigen, die immer behaupten, sie hätten kein Gleichgewicht oder wären schlicht unsportlich.“

GIBBON: „Hast du dich schon mal ernsthaft dabei verletzt? Ist Slacklinen gefährlich?“

Simon: „Klar, es ist ein Sport, es wäre also gelogen zu sagen, es kann gar nichts passieren, aber es ist wahrscheinlich viel gefährlicher, seinen Körper nicht für Situationen, in denen Körperbeherrschung und Balance

SIMON MEIRANDRES
BEI DEN WELTMEISTERSCHAFTEN 2020 IN STUTTGART

benötigt werden, zu trainieren. Abgesehen davon, wenn du noch Anfänger bist und die Line ohnehin recht niedrig aufbaust, dann ist es absolut nicht gefährlich. In 8 Jahren Slackline habe ich nie jemanden gesehen, der sich beim Versuch auf einer niedrigen Anfängerline zu laufen verletzt hätte. Und wie gesagt, da sich die meisten Leute aufgrund von mangelnder Körperbeherrschung und Balance verletzen, ist Slacklinen eine optimale Möglichkeit, diese Defizite zu kompensieren.“

„Nicht zu Slacklinen ist wahrscheinlich gefährlicher“

SIMON MEIRANDRES BEI
SEINEM LIEBLINGSSPOT

GIBBON: „Warum findest du Slacklinen so geil und was ist deine Motivation neue Tricks zu lernen?“

Simon: „Schon immer flashten mich Freestyle-Sportarten wie Skateboarden, Freeskiing, Parkour oder eben Slacklining, weil es einfach etwas anderes ist als der Breitensport, den „jeder“ macht. Mir gefällt an solchen Sportarten einfach der Aspekt, dass der Athlet die Möglichkeit hat, seinen ganz eigenen Style zu entwickeln und seine individuellen Skills so nach außen hin zu präsentieren. Was ich aber ganz speziell am Slacklinen so liebe, ist die unendliche Kreativität, die die Sportart mit sich bringt. Es gibt einfach keine Einschränkungen darin, was man so alles auf der Slackline anstellen kann und man lernt jedes Mal, wenn man trainieren geht, etwas Neues dazu.“

GIBBON: „Kannst Du eine bestimmte Slackline empfehlen?“

Simon: „Es hängt natürlich immer davon ab, was man genau machen will. Eine Anfängerline unterscheidet sich definitiv von einer professionellen Trickline, da die Anforderungen einfach andere sind, aber ich persönlich mag zurzeit die Nippon-Line am liebsten. Mit ihren 30 Metern und dem smoothen Bounce ist sie eigentlich perfekt für alle meine Lieblingsspots. Aber ich bin auch ein Riesenfan der Jibline, auch wenn diese nur 15 Meter hat, aber dafür kann ich sie easy überall mit hinnehmen, sie ist megaschnell aufgebaut, und trotzdem ist sie für viele Tricks – vor allem am Anfang – immer noch eine tolle Slackline. Mit der habe ich übrigens auch angefangen.“

GIBBON: „Eine letzte Frage: Gerade hast du deine Lieblingsslackspots erwähnt. Wo spannt man denn am besten eine Slackline und wo sind deine Spots?“

Simon: „Das ist ja das Gute: Es gibt nicht den einen Ort. Ich könnte dir 100 verschiedene Slackline-Spots alleine in meiner Heimatstadt sagen, die alle super zum Slacklinen sind. Und genau das macht auch den Reiz aus. Aber klar, man hat schon auch seine Lieblingsplätze. Gerade dann, wenn ich einen neuen, schwierigeren Trick lernen möchte, dann bevorzuge ich schon einen Platz, an den ich „gewöhnt“ bin. Idealerweise hat es da dann auch noch Matten oder aber Sand, wie an einem meiner Lieblingsspots neben einem Beachvolleyballfeld an einem wunderschönen Badesee bei mir in der Nähe“. Aber wie gesagt, die Slackline kann man eigentlich überall aufspannen, im Park, im Garten, in der Stadt, in der Turnhalle etc“

“Couple of years, they play around the Slackline, play use the ball, running in the park, hide-and-seek…. Anyways they moving the body”

 

MANABU NAKAMURA
HILFT SEINEM SOHN TAKUSHI AUF DIE WETTKAMPF TRICKLINE DER WELTMEISTERSCHAFTEN IN STUTTGART 2019

RIKUTO NAKAMURA
BEI SEINEM ACHTELFINALAUFTRITT GEGEN DEN SPÄTEREN WELTMEISTER ABRAHAM HERNANDEZ AUS CHILE

Das sind die Worte von Manabu Nakamura , dem Vater von Rikuto und Takushi, den wohl bekanntesten Slacklinekids weltweit momentan. Und auch wenn sein Englisch sehr dürftig ist, mit dem Lächeln auf seinem Gesicht erzählt er uns schon genug. Er selbst ist schon seit Jahren begeisterter Slackliner, weshalb er auch seine beiden Jungs schon sehr früh an diesen Sport heranführte. Also kein Wunder, dass die beiden heute koordinativ so extrem fit sind. Auf die Frage, wie man denn sowas lernt, mein Rikuto, man müsse es einfach immer wieder probieren, bis der Körper das Slacklinen versteht und verinnerlicht. Das sei wie Fahrradfahren. Und Takushi, der Kleinere von beiden, fügt hinzu, dass man einfach nur Spaß daran hat und es deshalb sowieso schnell lernt.

“I really enjoy jumping like flying in the sky”

Die „Nakamura Bros“ lieben es zu Springen und durch die Luft zu fliegen. Saltos, Schrauben, beides in Kombination… teilweise kommt man mit dem bloßen Auge kaum mehr hinterher. Slacklinen ist quasi eine neue Art Trampolin zu springen. Allerdings braucht man dazu kein Trampolin, sondern kann die Slackline aufbauen, wo man will. Die „Nakamura Bros“ trainieren z. B. auf dem Feld ihres Großvaters. Und ein paar ausgediente Matratzen unter der Slackline dienen Ihnen als zusätzliche Sicherheit. Hier ein Video des Achtelfinals zwischen Rikuto Nakamura und dem späteren Weltmeister Abraham Hernandez aus Chile.

„WE Love Haruki!

Ihr großes Vorbild ist übrigens Haruki Kinoshita, ein Red Bull Athlet aus Japan, der auch schon bei so mancher Weltmeisterschaft auf dem Treppchen stand und in der weltweiten Szene für seinen unglaublich saubere und konstante Style bewundert wird. Rikuto Nakamura hat ähnlich große Ambitionen und eifert seinem Idol schon leidenschaftlich nach. Auch er will in den nächsten Jahren bei den Weltmeisterschaften in München „Slacklinechampion“ werden und auf der ganzen Welt an Wettbewerben teilnehmen.

Er ist auf einem sehr guten Weg dazu!

Schaut euch hier die Zusammenfassung der Slackline Weltmeisterschaft an mit tollen Aufnahmen der Nakamura Brüder:

Ihr habt noh nicht genug? Hier der Travel Blog der Nakamura Brüder:

Weitere Impressionen von Simon, Rikuto und Takushi: